Nächster Dreier: Der VfL Bochum bleibt in der Erfolgsspur. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Balk/dpa)

Beim Blick auf die Tabelle rieben sich selbst manche Bochumer verwundert die Augen.

«Das hätten wir uns auch nicht so ausgemalt», gestand Eduard Löwen bei Sky mit Blick auf die Zwischenbilanz von 19 Punkten nach 14 Spielen. In der Tabelle der Fußball-Bundesliga lässt der Aufsteiger aktuell sogar den Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig hinter sich. «Es ist alles andere als selbstverständlich. Wir sind stolz darauf», sagte Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz nach dem erzitterten 3:2 über den FC Augsburg.

Dank einer gnadenlosen ersten Hälfte beim FCA geht der Höhenflug des Ruhrpott-Clubs weiter. «In der Bundesliga zu gewinnen ist für den VfL Bochum schwer. Deshalb freuen wir uns, dass wir weitere drei Punkte mitnehmen können», sagte Trainer Thomas Reis. Doch allzu schwer scheint es gar nicht zu sein – zumindest momentan nicht.

Fünf Siege aus sieben Spielen

Fünf Siege aus den vergangenen sieben Spielen. Ein Vorsprung von sechs Punkten auf Relegationsplatz 16. Und selbst Standards klappen plötzlich – gegen Augsburg erzielte der VfL zwei Tore nach einer Ecke. «Momentan läuft’s. Wir haben eine tolle Mannschaft, sind immer besser eingespielt. Wir müssen uns nicht verstecken», sagte Löwen.

Die starken Sebastian Polter (23./45.+2) und Gerrit Holtmann (40.) sicherten dem Aufsteiger den wichtigen Dreier, der in der zweiten Halbzeit noch in Gefahr geraten sollte. FCA-Joker Michael Gregoritsch (57.) und Daniel Caligiuri (86./Foulelfmeter) verkürzten. «Dann ging die Zitterei los», sagte Reis. In einer hektischen Schlussphase drängten die Gastgeber auf den Ausgleich – vergeblich. Am Ende jubelte Blau-Weiß, wie schon zuletzt gegen Freiburg, Frankfurt oder Hoffenheim.

Dabei war der Saisonstart alles andere als planmäßig verlaufen. Vier Pleiten in den ersten fünf Partien. Darunter die zwar erwartbare, aber in der Höhe dann doch überraschende 0:7-Klatsche gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. All das scheint längst vergessen. «Wir haben uns jetzt an die Liga gewöhnt», sagte Schindzielorz. Die Mentalität des Bundesliga-Neulings stimme, die Intensität auch und das Quäntchen Glück sei auch da.

Der VfL hat ordentlich Selbstbewusstsein getankt. Kein schlechter Zeitpunkt, denn in Borussia Dortmund gastiert am kommenden Samstag eine Topmannschaft im Ruhrstadion. Auf die Frage, ob im Derby etwas ginge, antwortete Schindzielorz ungewohnt forsch: «Wir spielen zu Hause. Warum sollte da nicht was gehen?»

Von Jordan Raza, dpa
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