Die Initiatoren des Super-League-Projekts rechnen weiterhin mit großer Unterstützung aus dem Fußball.
«Wir sind überzeugt, dass wir die 64 locker vollmachen», sagte der frühere RTL-Chef Bernd Reichart der Deutschen Presse-Agentur nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof, durch das sich die verantwortliche Sportagentur A22 gestärkt sieht. Das vorgestellte Modell sieht einen neuen Europapokal mit 64 Clubs in insgesamt drei Ligen vor.
«Wollen den Vorschlag weiterentwickeln»
«Wir wollen den Vorschlag weiterentwickeln, jetzt können das die Clubs endlich auch bei Tageslicht und ohne Angst vor Sanktionen machen», sagte Agenturchef Reichart. «Sie können sich dem Vorschlag nähern und dazu beitragen, dass wir das finden, was den Fußball in Europa wieder groß macht.»
Der EuGH hatte geurteilt, dass die Europäische Fußball-Union UEFA und der Weltverband FIFA andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen dürfen sowie Vereinen und Spielern nicht verbieten dürfen, an diesen Wettbewerben teilzunehmen. Das bedeute allerdings nicht zwangsläufig, dass die Super League genehmigt werden müsse, so die Richter. Beide Verbände äußerten sich im Anschluss gelassen und sahen sich teils sogar gestärkt.
Deutsche Clubs noch keine Unterstützer
Unterstützer der Super League sind die spanischen Vereine FC Barcelona und Real Madrid, weitere Clubnamen sind nicht bekannt. Die Bundesligavereine hatten sich in dem seit zweieinhalb Jahren andauernden Streit gegen einen Wettbewerb außerhalb der UEFA gestellt. «Auch Deutschland sieht seine Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich gerade mit der Premier League unter Druck», sagte Reichart. «Wir glauben, dass unser Vorschlag eine sehr, sehr gute Möglichkeit wäre, um europäischen, um deutschen Clubs in Europa die Möglichkeit zu geben, sich zu stärken an einem zweiten Standbein.»
Ein Kernpunkt des Projekts ist, dass der neue Wettbewerb für alle Fans in den Medien ohne Kosten zu sehen sein soll. «Die Reichweiten, die der beste Fußball liefern könnte, wären noch nie dagewesen», sagte Reichart. «Das ist unsere Wette, da bauen wir drauf.» Finanziert werden soll der Fanservice über Werbung.