Mit fast 60 Jahren noch zum Social Media-Star aufsteigen – Jürgen Klopp kann selbst das. Vor gut einem Monat registrierte sich der Star-Trainer auf der Plattform Instagram und verbucht nach gerade einmal 21 Beiträgen über 4,1 Millionen Follower. Klopp ist auf eigenen Wunsch arbeitslos, doch dass sein Leben alles andere als langweilig ist, können seine Fans wunderbar verfolgen.
Ein Abend bei Taylor Swift, ein anderer mit Boris Becker. Für Klopp ist es nach 491 Fußball-Spielen als Trainer des FC Liverpool der Alltag, den er seit seinem Abschied in vollen Zügen genießt. «Drei Legenden und ich! Es war toll, Zeit mit alten Freunden zu verbringen», schrieb Klopp unter ein Foto. Das zeigte ihn neben Tennis-Ikone Becker, Trainerkollege und Trauzeuge David Wagner sowie Berater Marc Kosicke. Am Sonntag feierte Klopp seinen 57. Geburtstag.
Freundschaft mit Becker
Mit Becker verbindet Klopp ohnehin eine besondere Beziehung. Vor neun Jahren lernten sich beide in Wimbledon kennen, Ehefrau Ulla hatte das Treffen organisiert. «Ich habe seine komplette Karriere verfolgt und war ein Riesen-Fan. Wir haben dann in Wimbledon einen Sensations-Abend verbracht – wir waren auf einer Wellenlänge und hatten richtig viel Spaß», hatte Klopp «Bild» gesagt.
Man blieb in Kontakt, auch als Becker die wohl schwerste Zeit seines Lebens durchstehen musste. Als der dreimalige Wimbledon-Sieger 2022 wegen Insolvenzdelikten in England ins Gefängnis musste, rief Klopp an und sprach ihm Mut zu.
Ein neuer Swiftie
In der vergangenen Woche kehrte Klopp erstmals seit seinem Abschied an die Anfield Road zurück. Im legendären Stadion des FC Liverpool spielte allerdings nicht seine frühere Mannschaft, sondern Taylor Swift. «Ich denke mal, ich bin jetzt offiziell ein Swiftie», gab Klopp nach dem Konzert zu. Auf dem Kopf ein rosafarbener Cowboy-Hut.
Klopp war zuvor eigens nach zum Friseur gegangen, hatte das Konzert dann mit seiner Frau Ulla besucht. Ein Foto des Paares zeigte, dass während des Konzerts – es war das 100. der Eras-Tour – Ulla den pinken Hut trug, während Klopp ein schwarzes Basecap bevorzugte.
Dortmund immer im Blick
Ganz ohne Fußball geht es natürlich nicht. Erst meldete sich Klopp am vergangenen Freitag aus einem Münchner Biergarten, dann fuhr er selbst in die Allianz Arena und schaute sich das EM-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland an.
Immer im Auge hat der Schwabe die Entwicklungen bei seinem Ex-Club Borussia Dortmund. Dort war Nuri Sahin als sein mittlerweile achter Nachfolger installiert worden – und hatte Klopps Segen erhalten. «Nuri ist mit 35 Jahren ein sehr junger Trainer, aber das war ich auch. Ich traue ihm auf jeden Fall zu, dass er nach seiner überragenden Karriere als Spieler auch ein Super-Coach wird», sagte er der «Bild am Sonntag».
Was die eigene Zukunft betrifft, hält sich Klopp bedeckt. Was nach den Jahren in Liverpool zu erwarten war. Zuletzt hatte es Gerüchte um ein Engagement bei Red Bull gegeben. Der Konzern hat gerade Anteile an Leeds United verkauft. Dass Klopp dort Trainer wird, dürfte allerdings so wahrscheinlich wie ein englischer Sommer ohne Regen sein.
(K)ein Blick in die Zukunft
Fest steht, dass Klopps Weg zeitnah nach Mallorca führen wird. Dort besitzt er eine Finca – und verbindet das Angenehme mit wirtschaftlichen Verpflichtungen. Ein Sponsor verlost einen privaten TV-Abend mit Klopp, man kann mit ihm zusammen am 6. Juli ein EM-Viertelfinale schauen. Theoretisch wäre sogar ein Spiel mit deutscher Beteiligung möglich, dafür müsste die DFB-Elf Zweiter der Gruppe A werden und ihr Achtelfinale gewinnen.