Zwei schnelle Tore und ein früher Platzverweis haben dem VfB Stuttgart im Landesduell beim SC Freiburg den Weg zum Sieg geebnet. Die Schwaben gewannen bei den Badenern verdient mit 3:1 (2:1).
Durch den zweiten Pflichtspiel-Erfolg in diesem Jahr untermauerten die Stuttgarter ihren Status als derzeitige Nummer eins in Baden-Württemberg und festigten weiter ihren Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga.
Der einmal mehr bestens aufgelegte Torjäger Deniz Undav (3. Minute), Nationalspieler Chris Führich (7.) und Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt (74.) trafen vor 34.700 Zuschauern für den VfB. Für die Freiburger, bei denen Offensivmann Merlin Röhl in der 18. Minute wegen eines Fouls die Rote Karte sah, erzielte Abwehrspieler Lukas Kübler den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (45.+11). In der Schlussphase feierte SC-Kapitän Christian Günter sein Comeback nach langer Verletzungspause.
Jubel für verletzten Zagadou
Ein herrlicher Steilpass von Waldemar Anton entblößte nach nicht einmal drei Minuten die komplette Freiburger Abwehr und bescherte den Gästen einen Traumstart. Undav, vorige Woche Dreifach-Torschütze beim furiosen 5:2 des VfB gegen RB Leipzig, war nicht zu halten und traf flach ins linke Eck. In den ersten 17 Bundesliga-Spielen seiner Karriere hat der Angreifer nun schon 13 Tore erzielt. Der letzte deutsche Spieler, dem das gelang, war Horst Hrubesch. Dieser stand 1975/76 nach 17 Einsätzen sogar bei 14 Treffern.
Beim Jubel präsentierten die Stuttgarter ein Trikot ihres verletzten Mitspielers Dan-Axel Zagadou, für den die Saison gelaufen ist. Schon beim Aufwärmen hatten sie Jacken mit der Rückennummer und dem Spitznamen des Franzosen getragen.
Der schnellen Führung folgte zügig das zweite VfB-Tor. Führich marschierte auf dem linken Flügel los, spielte einen Doppelpass mit Undav und versenkte die Kugel eiskalt. Früher lagen die Freiburger in einem Bundesliga-Heimspiel noch nie mit 0:2 zurück.
Und es kam noch dicker für den SC. Röhl erwischte Gegenspieler Mittelstädt unglücklich, aber heftig am Knöchel und sah nach einer Video-Überprüfung die Rote Karte. Ein weiterer Rückschlag für die Freiburger, deren Trainer Christian Streich daraufhin erst mit seinem Stuttgarter Kollegen Sebastian Hoeneß diskutierte und kurz später wegen Meckerns dann auch noch Gelb sah.
Freiburg wacht spät auf
Der VfB hätte angesichts seiner Chancen längst nachlegen können. Zahlreiche Unterbrechungen – unter anderem wieder durch Fans, die aus Protest gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball-Liga Gegenstände auf den Rasen warfen – sorgten aber dafür, dass die Partie immer zerfahrener wurde. Tief in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs köpfte Kübler nach einer Ecke von Vincenzo Grifo zum 1:2 ein und holte die Freiburger zurück ins Spiel.
Zu Beginn der zweiten Hälfte ging es hin und her – gute Chancen inklusive. Den tapfer kämpfenden Breisgauern war in dieser Phase nicht anzumerken, dass sie mit einem Mann weniger spielten.
In der 73. Minute kam Freiburgs Urgestein und Außenverteidiger Günter unter großem Applaus von den Rängen zu seinem ersten Einsatz seit fast einem halben Jahr. Doch Mittelstädt erstickte die Euphorie im Keim und traf nach erneuter Vorlage von Undav zum 3:1 für den VfB, der schon das Hinspiel 5:0 gewonnen hatte. Der SC steckte nie auf, kassierte aber die zweite Niederlage nacheinander.