Gladbachs Lars Stindl (M) lässt sich von den Fürther Spielern nicht aufhalten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Stefan Leitl hielt kurz inne – und analysierte dann schonungslos: «Wir haben heute gegen einen Gegner gespielt, der uns einfach in allen Bereichen überlegen war.

«Das hat man ab der ersten Minute gesehen, deswegen haben wir verdient verloren», sagte der Trainer der in der Fußball-Bundesliga weit abgeschlagenen SpVgg Greuther Fürth nach dem 0:4 (0:3) am Samstag bei Borussia Mönchengladbach.

Kein gleichwertiger Gegner

Zwölf Spieltage, elf Niederlagen, kein Sieg – die Bilanz des Aufsteigers könnte kaum schlechter sein. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt bereits neun Punkte. Wie in der vergangenen Saison beim FC Schalke 04 werden Erinnerungen wach an Negativrekordler Tasmania Berlin, der 1965/66 mit zwei Siegen und vier Remis abgestiegen war. Fürth muss sich dringend steigern.

«Wir waren nicht in der Lage, ein gleichwertiger Gegner zu sein», sagte Leitl, der seine Mannschaft dennoch versuchte zu loben. In der zweiten Halbzeit habe eine «gewisse Stabilität» verhindert, «ganz unterzugehen». Mit nur fünf Schüssen in 90 Minuten waren die Fürther so harmlos, wie bislang kein anderes Team in dieser Saison. Früh war die Partie nach den Toren der Gladbacher Jonas Hofmann (9./57. Minute), Florian Neuhaus (28.) und Alessandro Plea (43.) entschieden.

«Das hatten wir uns auch anders vorgestellt», sagte SpVgg-Mittelfeldspieler Max Christiansen. Seine Kritik: «Alles was uns eigentlich als Aufsteiger auszeichnen muss, das Läuferische und die Zweikämpfe, war nicht da.»

Hoffnungen, dass «der Knoten irgendwann platzt»

Leitl, seit Februar 2019 im Amt, steht trotz des enormen Fehlstarts wohl weiter nicht zur Disposition. Fürths Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi hatte zumindest zuletzt betont: «Ich bin überzeugt von dem Weg, den wir gehen.» Mit sportlicher Kontinuität und finanzieller Vernunft gegen den Abstieg zu kämpfen. Am Samstag beobachte Azzouzi die Interviewzone jedoch nur aus der Ferne.

Es war erwartbar, dass auch die zweite Fürther Bundesligasaison sehr schwierig wird, aber nicht so. «Wir wissen alle, wo wir stehen, und dass wir uns die Situation anders vorgestellt haben», sagte Fürth-Keeper Marius Funk. Die Hoffnungen ruhen nun mal wieder auf dem nächsten Spiel, und dass «der Knoten dann irgendwann platzt», sagte Funk.

Bis zum kommenden Heimspiel (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) gegen TSG 1899 Hoffenheim will Leitl «die Spieler wieder bestärken». Denn eins stehe fest, betonte der Trainer: «Denen werden wir mit Sicherheit mehr Paroli bieten als Gladbach.»

Von Kaspar Kamp, dpa
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