Nach der Champions-League-Trophäe will Chelseas Trainer Thomas Tuchel sich gegen den FC Villarreal nun den Supercup holen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Susana Vera/Pool Reuters via AP/dpa)

Wenn Thomas Tuchel den Rasen des kompakten britischen Fußball-Tempels in Belfast betritt, wird er eine hervorragende Perspektive genießen.

Dem deutschen Startrainer steht beim europäischen Supercup am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen den FC Villarreal nicht nur ein großer Abend bevor, sondern danach auch eine strahlende Zukunft. Sein Team mit den Nationalspielern Antonio Rüdiger, Timo Werner und Kai Havertz kann gut zwei Monate nach dem Königsklassen-Triumph den Status als beste Vereinsmannschaft Europas noch einmal bestätigen – dazu ist in Weltklasse-Mann Romelu Lukaku schon der nächste Star auf dem Sprung zu den Blues.

«Gibt es einen schöneren Start in die Saison als mit einem europäischen Finale?», fragte Tuchel vor dem Duell mit Spaniens Europa-League-Sieger. Der 47 Jahre alte Trainer, der vor nicht mal acht Monaten in Paris rausgeworfen wurde und übergangsweise vereinslos war, befindet sich am Zenit seines bisherigen Schaffens und kann in der Hauptstadt Nordirlands nun direkt die nächste internationale Trophäe folgen lassen.

Tuchel: «Der Fokus liegt auf der Zukunft»

«Die Herausforderung besteht jetzt darin, den Erfolg zu vergessen. Was wir von unserem Team verlangen, was wir von uns selbst verlangen, ist, neu zu starten, nach vorne zu schauen, nicht ein Prozent der Entschlossenheit und des Hungers fallen zu lassen. Es ist Vergangenheit und der Fokus liegt auf der Zukunft», sagte Tuchel in einem von der Europäischen Fußball-Union veröffentlichten Interview. Mit einer extrem vielseitigen Truppe, die nun noch um Belgiens Superstürmer Lukaku ergänzt werden soll, darf Tuchel auch nach dem Supercup-Spiel hoffen, weitere Trophäen an die Stamford Bridge zu holen.

Rüdiger, Werner und Champions-League-Finaltorschütze Havertz spielen unter Tuchel eine zentrale Rolle. Genauso wie der Franzose N’Golo Kanté, der in der entscheidenden Phase der Königsklasse besonders auftrumpfte. «Ich habe jahrelang darum gekämpft, ihn in meinem Team zu haben, und jetzt haben wir es umgekehrt gemacht – ich bin zu seinem Team gekommen. Es ist der Traum eines jeden Trainers, N’Golo an seiner Seite zu haben», schwärmte Tuchel, der Kanté stets als Hauptfigur im Zentrum seiner defensiv so stabilen Elf aufbietet.

Gegner Villarreal klingt wie der klassische Supercup-Außenseiter, schlug aber in der Europa League nacheinander Englands Schwergewichte Arsenal und Manchester United. «Ich habe riesigen Respekt vor Villarreal und Trainer Unai Emery. Ich denke, sie sollten den Pokal für die Europa League ‚Unai-Emery-Trophäe‘ nennen, und zwar bald! Dieser Kerl ist unglaublich», lobte Tuchel. Der 49 Jahre alte Spanier gewann die Trophäe 2014, 2015, 2016 mit Sevilla und nun 2021. Vor dem Supercup sagte er: «Ich will jetzt auch den Supercup gewinnen, weil das habe ich bisher nicht geschafft.» Widersacher Chelsea lobte er als «bestes Team der Welt».

Von Patrick Reichardt, dpa
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