Der 1. FC Union Berlin bleibt für Trainer Urs Fischer trotz Europacup-Qualifikation und 16 Heimspielen ohne Niederlage zum Saisonstart in der Fußball-Bundesliga ein Underdog.
«Ich glaube schon, dass du nur erfolgreich sein kannst mit einer gewissen Zuversicht und mit Mut. Das heißt aber nicht, dass wir den Boden unter den Füßen verlieren. So weit sind wir noch nicht, dass wir die Favoritenrolle ausrufen, wenn wir gegen Leverkusen spielen», sagte der Schweizer vor dem Liga-Auftakt gegen die Werkself am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Stadion an der Alten Försterei.
Die Eisernen hatten in der Vorsaison mit Platz sieben überrascht und sich für die neue Conference League qualifiziert. Grundlage war die außergewöhnliche Heimstärke. Nur am ersten Spieltag gab es beim 1:3 gegen den FC Augsburg eine Niederlage im eigenen Stadion. Leverkusen wurde im Januar mit 1:0 bezwungen.
Fans als Hilfe
In der Arena in Köpenick werden am Samstag erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder 11.006 Zuschauer erwartet, das entspricht der Hälfte des Fassungsvermögens. Union öffnete den Ticket-Verkauf für alle Mitglieder, denn bislang waren überraschenderweise nicht alle der zur Verfügung stehenden Karten unter den Dauerkarteninhabern veräußert worden, teilten die Eisernen mit.
Man gehe aber davon aus, dass am Samstag das Stadion an der Alten Försterei maximal ausgelastet sei. Besucher müssen vollständig gegen das Coronavirus geimpft, von einer Infektion genesen oder negativ getestet sein.
Vor der Corona-Pandemie waren die Eintrittskarten zu Heimspielen der Eisernen immer auf lange Sicht vergriffen. Die zögerliche Nachfrage erklärt der Verein mit dem für viele Fans weiterhin fehlenden kompletten Stadionerlebnis. «Mit seinen Leuten zusammenstehen, feiern, mit Bierduschen», all das gäbe es unter den herrschenden Bedingungen weiterhin nicht. Zudem habe man keine Sicherheit, dass Freunde und Verwandte auch Ticket-Glück bei der Auslosung hätten, sagte Kommunikationschef Christian Arbeit.
«Die Fans werden uns helfen. Sie werden uns anfeuern. Wenn es nicht so einfach ist, können Fans eine wichtige Rolle einnehmen», sagte Fischer.
Der Schweizer freut sich auf das Trainer-Duell mit seinem Landsmann und neuen Bayer-Coach Gerardo Seoane. «Wir kennen uns natürlich aus der Schweiz. Ich glaube, er ist ein Talent unter den Schweizer Trainern, darum hat er sich Leverkusen verdient», sagte Fischer über Seonae. «Er versucht auch, fußballerische Lösungen zu finden.»