Milans Torhüter Mike Maignan (M) war im Spiel bei Udinese Calcio rassistisch beleidigt worden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andrea Bressanutti/LaPresse via ZUMA Press/dpa)

Der französische Fußball-Torhüter Mike Maignan (28) vom AC Mailand hat für seine Reaktion auf rassistische Beleidigungen durch Fans von Udinese Calcio viel Zuspruch erhalten.

«Du bist weit davon entfernt, allein zu sein, Mike Maignan. Wir sind alle bei dir. Immer noch die gleichen Probleme und immer noch keine Lösung», schrieb der ehemalige Weltmeister Kylian Mbappé bei X, vormals Twitter: «Genug ist genug! Nein zu Rassismus.» Nationalmannschaftskollege Antoine Griezmann schrieb: «Wir stehen zusammen, Mike! Nein zu Rassismus!»

Die Partie der italienischen Serie A war nach rassistischen Beleidigungen und Buhrufen gegen Maignan vorübergehend unterbrochen worden. Der 28 Jahre alte Keeper sprach nach gut einer halben Stunde zunächst mit Schiedsrichter Fabio Maresca. Anschließend wurde er von Teamkollegen umarmt und geküsst. Maignan ging vom Platz in die Kabine und kam wenig später zurück.

«Sie haben Affenlaute imitiert. So etwas sollte es in der Fußballwelt nicht geben und man muss einfach reagieren», sagte Maignan nach dem 3:2-Sieg seines Teams. Das erste Mal habe er es noch überhört, doch dann habe er handeln müssen. Es sei zudem nicht das erste Mal in seiner Karriere gewesen, dass er Rassismus zu spüren bekommen habe, ergänzte der schwarze Fußballprofi. «Ich wollte das Spiel nicht fortsetzen.» Aber dann habe er mit dem Team entschieden, dass es doch weitergehen solle: «Ich habe die Unterstützung aller gespürt.»

Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, gab es nach dem Zwischenfall eine Ansage des Stadionsprechers. Die Spieler von Udinese gingen in die Kurve, um auf ihre Anhänger einzuwirken. Nach rund sechs Minuten wurde die Partie fortgesetzt. «Es gibt absolut keinen Platz für Rassismus in unserem Spiel: Wir sind entsetzt», schrieb Milan bei X. «Wir sind an deiner Seite, Mike.»

Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino äußerte sich und nannte den Vorfall in Udine sowie einen weiteren in Sheffield «total abscheulich und völlig inakzeptabel. Es gibt keinen Platz für Rassismus oder jede andere Art der Diskriminierung». Auch in England hatte es am Samstag einen Rassismus-Eklat gegeben, als Profi Kasey Palmer von Coventry City während des Zweitligaspiels gegen Sheffield Wednesday mit einer Geste beleidigt worden war.

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