In der hitzigen Debatte darüber, ob sich Profifußballer impfen lassen müssen, räumt die Spielergewerkschaft VDV einer Impfpflicht wenig Erfolgsaussichten ein.
«Die Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Berufe wäre rechtlich problematisch, da sie einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten müsste», sagte VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowksy der Deutschen Presse-Agentur.
«Im deutschen Profifußball ist die Impfquote nach unseren Informationen sehr hoch und liegt weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Zudem wurde ein tragfähiges medizinisches Konzept entwickelt und umgesetzt», betonte der 47-Jährige.
Baranowsky wirbt dafür, eine gute medizinische Aufklärung im Sinne des Gesundheitsschutzes zu betreiben. In den vergangenen Tagen hatte die Diskussion um Impfungen von Fußball-Profis noch einmal zugenommen. Einem Medienbericht zufolge hat der FC Bayern München angekündigt, mehreren noch ungeimpften Profis Teile ihres Gehalts zu kürzen. Die «Bild am Sonntag» hatte berichtet, dass vier Spieler, die in Quarantäne mussten, rückwirkend für die Quarantänewoche kein Gehalt bekommen sollen.
Ob die Vereine dazu berechtigt sind und welche Rechte und Pflichten angestellte Fußballer hätten, müsse arbeitsrechtlich geklärt werden, fügte Baranowsky an. «Inwieweit finanzielle Ansprüche für einen Arbeitnehmer bestehen, der von der zuständigen Behörde mit einer Quarantäneanordnung belegt wurde, muss im Einzelfall geprüft werden. Bezüglich des Gehaltsanspruchs einer nicht vollständig gegen Covid-19 geimpften Person sind in diesem Fall auch die individuellen Regelungen im Arbeitsvertrag zu berücksichtigen», sagte der Geschäftsführer.