Der VfB Stuttgart kann sich auf Torwart Fabian Bredlow verlassen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Für manchen Fußball-Bundesligisten wäre das ein schlimmes Szenario: Der Stammtorwart wird positiv auf Corona getestet, muss sich zwei Wochen isolieren, kann anschließend erst mal nicht mit der Mannschaft trainieren und muss somit weiter auf sein Comeback warten.

Genau so ergeht es dem VfB Stuttgart gerade mit seinem Torhüter Florian Müller. Erst am Montag soll der 23-Jährige wieder trainieren können, er wird damit auch die richtungsweisende Partie am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den 1. FC Union Berlin verpassen. Und dennoch kann der VfB entspannt bleiben. Weil er stattdessen auf Fabian Bredlow setzen kann.

«Wir sind sehr dankbar, dass wir Fabian Bredlow als Nummer zwei haben», sagte Trainer Pellegrino Matarazzo. «Er ist ein toller Spieler, ein toller Torwart.» Nach seiner starken Leistung zuletzt beim 1:1 bei Borussia Mönchengladbach wähnte einige den 26-Jährigen sogar schon auf dem Weg an Müller vorbei, doch an der Hierarchie im Tor soll sich auch bei einer überzeugenden Vorstellung gegen Union vorerst nichts ändern. «Das ist nichts, was man tagtäglich wechselt, das ist eine langfristige Entscheidung. Darum wird da erst mal nicht dran zu rütteln sein», sagte Matarazzo. Heißt: Ist Müller wieder fit, kehrt er ins Tor der Schwaben zurück.

Sechs Corona-Fälle

Den Kopf zerbrechen muss sich Matarazzo über dieses Thema jedenfalls nicht, weil die Torwartposition bei den Schwaben mit Bredlow und Müller bestens besetzt ist. Stattdessen plagen den 43-Jährigen ganz andere Personalsorgen. Nachdem in den vergangenen Wochen sechs Spieler (darunter auch Bredlow und Müller) positiv auf Corona getestet wurden, fallen neben Müller auch Abwehrchef Waldemar Anton und Flügelstürmer Roberto Massimo gegen Berlin weiter aus. Zudem fehlen die Langzeitverletzten Torjäger Silas Katompa Mvumpa und Sasa Kalajdzic. Einsätze von Neuzugang Omar Marmoush (Schlag auf die Syndesmose) und Tanguy Coulibaly (Prellung) sind außerdem fraglich.

«Wir kriegen immer wieder Nackenschläge, auch was Verletzungen angeht», sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zuletzt. Auch Matarazzo gab zu, dass ihm die angespannte Personalsituation mitunter zusetzt. Der US-Amerikaner richtete den Blick aber schnell wieder nach vorn. «Klar rege ich mich kurz auf und denke scheiße, Entschuldigung, schade», sagte er. «Aber dann drücke ich schnell wieder auf den Reset-Knopf.» Tatsächlich machten die Stuttgarter zuletzt so ziemlich das Beste aus der miserablen Situation: Gegen Hoffenheim (3:1) und in Gladbach holten sie vier Punkte und verschafften sich etwas Luft in den unteren Tabellenregionen.

Dem Coach und dem Sportdirektor gefällt, wie die Mannschaft mit Rückschlägen umgeht. Ein paar positive Nachrichten gibt es ja immerhin auch: Orel Mangala und Erik Thommy trainieren nach häuslicher Isolation längst wieder mit dem Team und stehen gegen Berlin im Kader. Mit einem Sieg würde der VfB sich vorerst größerer Abstiegssorgen entledigen. Fabian Bredlow könnte dafür den Grundstein legen.

Von Nils Bastek, dpa
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