Die Freudentänze von Vinicius Junior stoßen bei den Gegnern immer wieder auf starke Ablehnung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Joan Mateu Parra/AP/dpa)

Mit einer Beleidigung von Real Madrids Stürmer Vinicius Junior hat ein spanischer Spielerberater Empörung über Rassismus im Fußball ausgelöst. Brasiliens Legende Pelé verteidigte den Jungstar.

«Fußball ist Freude. Es ist ein Tanz», schrieb der 81-jährige Pelé. Auch der Club von Vinicius reagierte umgehend. «Real Madrid weist alle Arten rassistischer und fremdenfeindlicher Äußerungen und Verhaltensweisen (…) wie etwa die unglücklichen Kommentare, die (…) gegen unseren Spieler Vinicius Junior abgegeben wurden, zurück», stand in einer Mitteilung von Real Madrid.

«Wer Samba tanzen will, soll ins Sambodrom gehen»

Pedro Bravo, Präsident des spanischen Verbandes der Fußballagenten, hatte sich in der bekannten spanischen Sportsendung «El Chiringuito» über die Freudentänze ereifert, die der 22-jährige Vinicius nach Torerfolgen aufführt. «Wer Samba tanzen will, soll ins Sambodrom in Rio gehen. Hier (in Spanien) hat man seine Mitspieler zu respektieren und muss aufhören, sich zum Affen zu machen», polterte er.

Vinicius antwortete ihm, man sage, viele störten sich an der Freude anderer und fügte hinzu: «Die Freude eines schwarzen Brasilianers in Europa stört noch viel mehr.» Er werde schon seit Wochen wegen seiner Tänze angegriffen, aber das seien die Tänze Brasiliens, von Neymar, Ronaldinho, Paquetá, Pogba und anderen. «Das sind Tänze, die die kulturelle Vielfalt der Welt feiern. Ich werde damit nicht aufhören», beharrte Vinicius.

Neymar: «Tanze, Vini»

Vor dem Madrider Derby Atlético gegen Real am Sonntagabend warnte Atlético-Kapitän Koke: «Wenn er am Ende ein Tor schießt und tanzt, (…) wird es sicher Ärger geben», zitierte ihn die Zeitung «El Mundo». PSG-Superstar Neymar machte seinem Landsmann hingegen Mut: «Tanze, Vini.»

Bravo ruderte inzwischen zurück. Er habe den Ausdruck «den Affen machen» nur metaphorisch im Sinne von «keine dummen Dinge tun» gemeint. Er habe niemanden beleidigen wollen und entschuldige sich, schrieb er auf Twitter: «Es tut mir leid.»

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