Rudi Völler ist der Frage nach seinem möglichen neuen Aufgabenfeld bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vorerst ausgewichen.
«Wir haben in dieser Woche noch unsere Expertenrunde», sagte der frühere Nationalspieler und DFB-Teamchef auf der Bühne beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga in Offenbach. Da werde noch einmal diskutiert. «Schauen wir mal», antwortete Völler auf die Frage, ob im Anschluss Vollzug gemeldet werde.
Völler gilt als inzwischen einziger Kandidat für die Nachfolge des früheren DFB-Direktors Oliver Bierhoff, er soll rund um die DFB-Auswahl nach dem WM-Aus auf dem Weg zur Heim-EM 2024 für einen Stimmungsumschwung sorgen.
«Rudi hat den Vorteil, dass die allermeisten Menschen ihm positiv gegenüberstehen», sagte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke. «Wenn du dann eine Pflaume bist, nützt dir das gar nichts. Er hat aber dazu noch extrem viel Ahnung. Das in der Kombination ist schon eine gute Geschichte.» Völler sei «extrem authentisch».
Watzke und auch Völler selbst gehören neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Bayern Münchens früherem Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, dessen Nachfolger Oliver Kahn, Ex-DFB-Sportdirektor Matthias Sammer sowie dem ehemaligen Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff der Task Force des DFB an. Diese sucht nach dem WM-Aus 2022 in Katar nach Lösungen, wie die DFB-Auswahl wieder erfolgreich wird. Die nächste Sitzung ist an diesem Donnerstag.
«Wir dürfen uns als Deutsche nicht zu klein machen, nicht als DFL, nicht als DFB, nicht die Clubs», sagte Völler. «Bei der EM ist auf jeden Fall mehr drin. Wir sind gut genug.» Ein «paar Dinge» müssten verändert werden, sagte Völler. «Ganz wichtig, einfach selbstbewusster auftreten.»
DFL-Ehrenpreis für Völler
Zuvor war Völler in Offenbach auch persönlich mit dem DFL-Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Dieser stelle «eine Anerkennung für besondere und herausragende Leistungen rund um den deutschen Profifußball dar», beschreibt die DFL die Auszeichnung. Beim ursprünglichen Termin Mitte August 2022 hatte Völler aus persönlichen Gründen absagen müssen. Insgesamt 15 Personen sind DFL-Ehrenpreisträger. Der gebürtige Hanauer Völler begann seine aktive Karriere einst bei Kickers Offenbach.
«Ich freue mich natürlich über die Ehrung, ich bin keine zehn Minuten von hier groß geworden», sagte Völler. Er fühle sich «ein bisschen wie ein Kind der Bundesliga».