Rückkehrer Thomas Müller (2.v.l.) kämpft mit dem Dänen Christian Eriksen (2.v.r.) um den Ball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Nach der kurzen Busfahrt aus dem Inntal hoch aufs Seefelder Plateau waren Joachim Löw und seine EM-Spieler nur wenige Minuten nach Mitternacht wieder im Teamhotel. Richtig zufrieden konnte dort nach dem 1:1 (0:0) gegen Dänemark im Innsbrucker Tivoli-Stadion aber keiner zu Bett gehen.

Beim vorletzten Probelauf vor dem Turnier-Ernstfall am 15. Juni in München gegen Weltmeister und Gruppen-Favorit Frankreich stimmte mal wieder das Ergebnis nicht. Der große Mutmacher blieb aus – und die Probleme bleiben die bekannten.

Klares Chancenplus gegen Dänemark

Der Bundestrainer sprach von «Licht und Schatten». Auch die Rückkehrer Thomas Müller und Mats Hummels konnten keine Wunderdinge auf Knopfdruck vollbringen. Die Chancenverwertung bleibt ein Kardinalproblem: Ein klares Plus an Möglichkeiten und Abschlüssen schlug sich nur im 1:0 des Gladbachers Florian Neuhaus nieder, der mit einer starken Leistung im Mittelfeld noch die meiste Eigenwerbung betrieb. Dazu gab es zwei Alu-Treffer von Serge Gnabry und Joshua Kimmich.

Dem DFB-Team fehlte wieder einmal die Souveränität, einen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Der Leipziger Yussuf Poulsen konnte für die Dänen ausgleichen. «Klar ist das Gegentor ärgerlich», sagte Müller nach seinem 101. Länderspiel, in dem der 31-Jährige aber «auch viel Gutes gesehen» hatte, nicht nur die «unglücklichen Lattentreffer».

Rückkehrer Müller und Hummels mit gutem Spiel

Löw attestierte den zurückgeholten Führungskräften Müller und Hummels «ein gutes Spiel». Er habe wichtige Veränderungen durch das Weltmeisterduo von 2014 registriert. «Verbessert waren die Kommunikation auf dem Platz, die Kommandos und Anweisungen. Das war sehr positiv.»

Auch den Test der Dreierkette als Option gegen die offensivstarken Franzosen bewertete der 61-Jährige insgesamt als gelungen: «Für mich ist entscheidend, dass die letzte Reihe gut steht.» Bis auf wenige Momente wie beim Gegentor glückte das Ginter, Süle und Hummels.

Löw blickte nicht entmutigt nach vorne. Er freut sich, wenn er am Freitag endlich auch mit den vier Champions-League-Finalisten Antonio Rüdiger, Kai Havertz, Timo Werner vom Sieger FC Chelsea und Ilkay Gündogan vom Verlierer Manchester City auf dem Platz arbeiten kann. «Dann haben wir über eine Woche Zeit, an den richtigen Schrauben zu drehen.» Das klang recht entspannt, auch wenn die Zeit drängt. Es bleibt nur noch die Generalprobe am Montag in Düsseldorf gegen Lettland, um mit einem Erfolgserlebnis den noch nötigen EM-Schub zu zünden.

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