Torschütze Wout Weghorst von den Niederlanden feiert das 2:0 gegen die Ukraine (Urheber/Quelle/Verbreiter: Piroschka Van De Wouw/Pool Reuters/AP/dpa)

Auch für Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst war der Auftakt in die Fußball-Europameisterschaft ein Wechselbad der Gefühle. Am Samstagabend verfolgte der Stürmer mit seinen Teamkollegen die schrecklichen Bilder vom Kollaps des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen, einen Tag später erzielte er seinen ersten Treffer bei einer EM überhaupt. Beim 3:2 (0:0) der starken Niederländer gegen die Ukraine rechtfertige der 28-Jährige am Sonntagabend das Vertrauen von Bondscoach Frank de Boer, der ihn in die Startformation berufen hatte.

«Wenn ich treffe, bin ich natürlich sehr zufrieden», sagte Weghorst nach dem geglückten Abend. «Ich denke, wir haben hoch verdient gewonnen. Die meiste Zeit haben wir heute ein gutes Oranje-Team gesehen», sagte der Stürmer des Fußball-Bundesligisten.

In der Tat zeigten die Niederländer nach einer durchwachsenen Zeit vor dem Turnier, dass mit ihnen doch zu rechnen ist. Vor allem in der Offensive ließ das Oranje-Team sein Potenzial erkennen. «Ich denke, dass wir das Gesicht, das wir sehen wollen, von der Mannschaft heute über die meiste Zeit gesehen haben», sagte de Boer nach dem wichtigen Auftaktsieg erleichtert.

Am Tag zuvor hatte auch de Boer mit Schrecken die Bilder aus Kopenhagen gesehen. Zu seiner Zeit als Trainer von Ajax Amsterdam hatte der 51-Jährige mit Eriksen zusammengearbeitet. Auch deshalb sagte er die für den Samstagabend angesetzte Teamsitzung ab und verschob diese auf den Sonntagvormittag. «Ich hatte das Gefühl, dass es in dem Moment nicht richtig war, über Fußball oder Taktik zu reden», sagte de Boer.

Auch Weghorst war betroffen. «Das so ein kerngesunder Sportler einfach so zusammensackt, das ist schon heftig», sagte er. «Und es zeigt, dass Fußball dann nur eine Nebensache ist.» Über den eigenen Erfolg konnte sich der Angreifer vom VfL Wolfsburg dann aber schon wieder freuen. Nach der Partie begab er sich mit seinen Teamkollegen glückselig auf die Ehrenrunde und betonte danach: «Es war eine tolle Atmosphäre, das hat viel Spaß gemacht.»

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