Niclas Füllkrug kann jetzt nur noch warten. Warten auf den Donnerstag, wenn Bundestrainer Hansi Flick das Geheimnis lüftet, welche Spieler mit zur Fußball-WM nach Katar dürfen. Zu gerne hätte Füllkrug zuvor noch einmal Werbung in eigener Sache gemacht. Doch daraus wird nichts.
Der aktuell zweitbeste Torjäger der Bundesliga verpasst das Auswärtsspiel seines Clubs Werder Bremen am Dienstagabend (20.30 Uhr/Sat1 und Sky) bei Bayern München. Der Stürmer muss wegen Rückenproblemen passen und hat die Reise nach München gar nicht erst mit angetreten.
Füllkrug kann daher nicht mit weiteren Treffern letzte Pluspunkte bei Flick sammeln, doch nötig dürfte das sowieso nicht mehr gewesen sein. Entweder der Bundestrainer entscheidet sich dafür, in Füllkrug einen Stürmertypen mitzunehmen, der im deutschen Nationalteam so noch nicht zu finden ist. Oder eben nicht.
«München ist sicherlich das schwierigste Auswärtsspiel»
Am gesundheitlichen Zustand wird Füllkrugs WM-Teilnahme nach Auskunft von Werder-Trainer Ole Werner nicht scheitern. «Gegen Leipzig wird er wahrscheinlich wieder zur Verfügung stehen», sagte Werner mit Blick auf das letzte Spiel vor der WM-Pause am 12. November. Zwei Tage später geht es für die Nationalspieler ins Trainingslager in den Oman.
Füllkrug hatte sich am Spieltag zuvor im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (2:1) am Rücken verletzt und war ausgewechselt worden. «Ich bin schon mit leichten Wadenproblemen ins Spiel gegangen. Und habe dann noch einen Tritt in den Rücken bekommen», sagte der 29-Jährige, nachdem er Werder zuvor noch in Führung gebracht hatte.
Zum Duell des möglichen Neu-Nationalspielers gegen den gerade erst von einer Schulterverletzung wieder genesenen Deutschland-Torwart Manuel Neuer wird es nun nicht kommen. Was die Aufgabe für die Bremer natürlich nicht leichter macht. «München ist sicherlich das schwierigste Auswärtsspiel, gerade auch mit Blick auf die aktuelle Form der Bayern», sagte Werner. «Wir versuchen unser bestes Spiel zu machen. Das ist das, was wir tun können. Wir werden bei der Qualität des Gegners sicher auch ein paar Mal tiefer stehen.»
«Wir sehen es nicht als Bonusspiel an»
Für Füllkrug dürfte Oliver Burke in die Startformation rücken. Der Schotte konnte seine Chance bei der Niederlage im DFB-Pokal in Paderborn nicht nutzen, bringt mit seiner Schnelligkeit aber ein Element ein, das in München wertvoll sein kann. Ansonsten hat Werner vor dem vorletzten Spiel eines aus Bremer Sicht überaus erfolgreichen Jahres keine größeren Personalsorgen. Große Veränderungen dürfte es daher nicht geben, auch wenn die Zeit seit dem Schalke-Spiel sehr kurz war.
Mit 21 Punkten aus 13 Spielen hat der Aufsteiger bislang eine starke Saison gespielt und reist ohne jeden Druck zum Tabellenführer. Ehrgeizig sind die Grün-Weißen dennoch. «Wir sehen es nicht als Bonusspiel an», sagte Bremens Fußballchef Clemens Fritz. «Wir wollen mit dem Gefühl des sehr guten Saisonstarts antreten. Wir brauchen einen sehr, sehr guten Tag. Aber Gedanken, es sei ein Bonusspiel, dürfen wir gar nicht zulassen.»