Inmitten der Turbulenzen um die Copa América in Brasilien hat der fünfmalige Fußball-Weltmeister in der Qualifikation für die WM 2022 gegen Ecuador gewonnen. Die Seleção siegte in Porto Alegre mit 2:0 (0:0).
Die Treffer erzielten Stürmer Richarlison vom FC Everton in der 65. Minute und Superstar Neymar, der einen Elfmeter in der Wiederholung verwandelte (90.+4.). Alle Spieler liefen jeweils zur gemeinschaftlichen Umarmung zu Nationaltrainer Tite.
Am kommenden Dienstag trifft Brasilien, das in der Südamerika-Qualifikation nach dem fünften Sieg im fünften Spiel mit vier Punkten vor Argentinien führt, in Asunción auf Paraguay. Nach der Partie wollen sich die Nationalspieler, die seit der Verlegung der Copa América in den Corona-Brennpunkt Brasilien nicht mehr öffentlich gesprochen hatten, und Trainer Tite konkret äußern.
«Alle kennen unsere Position. Klarer geht es nicht», sagte Kapitän Casemiro nach dem Spiel gegen Ecuador dem Sender «TV Globo». «Wir wollen den Fokus nicht verlieren, weil das (WM-Quali) für uns die Weltmeisterschaft ist. Aber wir wollen unsere Meinung sagen.»
Die Verlegung nach dem Aus von Kolumbien und Argentinien als Gastgeber, von der die Spieler laut der Zeitung «Folha de S. Paulo» aus Medien und sozialen Netzwerken erfuhren, hatte in der Seleção eine Debatte um die Teilnahme an der Copa América entfacht – und auf und neben dem Platz für eine selten gezeigte Einheit gesorgt. «Wenn einer spricht, sprechen alle Spieler, mit Tite, mit dem Trainerstab. Es muss einstimmig sein, alle zusammen», sagte Casemiro «TV Globo».
Es hatte Gerüchte gegeben, dass der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes, Rogério Caboclo, nicht nur wegen der Verlegung der Copa América nach Brasilien, sondern auch wegen seiner Amtsführung den Posten räumen müsse. Die Zeitung «O Globo» hielt es auch für möglich, dass Tite nach der Partie gegen Paraguay angesichts der verhärteten Fronten zwischen Spielern und Trainerstab auf der einen sowie Verbandspräsidium auf der anderen Seite zurücktritt. Die Pressekonferenz des Nationaltrainers war mit Spannung erwartet worden. Einen Hinweis auf seine Zukunft gab Tite darin nicht. «Ich mache normal meine Arbeit. Ich bin mit mir im Frieden», sagte er nur.