Die umstrittene Fußball-WM in Katar soll überraschend einen Tag früher als geplant beginnen.
Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge berät das Büro des FIFA-Rats mit den mächtigen Konföderationspräsidenten über einen Antrag auch des Gastgebers, der sein Eröffnungsspiel gegen Ecuador bereits am 20. November als alleiniges Highlight ausrichten will – und nicht als dritte Partie des Tages am 21. November. Zuvor hatten das britische Sport-Portal «The Athletic» und die Nachrichtenagentur AP darüber berichtet, der Weltverband FIFA kommentierte den Vorgang nicht.
Bislang ist die Partie zwischen Senegal und den Niederlanden am 21. November um 13.00 Uhr Ortszeit als erstes Spiel vorgesehen, diese Partie würde voraussichtlich dann auf den bisherigen Katar-Slot um 19.00 Uhr Ortszeit rutschen – mehr Primetime für Holland. Auf die weiteren WM-Partien soll die Änderung keinen Einfluss haben, auch nicht auf die deutschen Gruppenspiele gegen Japan (23. November), Spanien (27. November) und Costa Rica (1. Dezember).
Gastgeber Katar will die Eröffnungspartie
Das Finale der WM ist für den 18. Dezember terminiert – den Nationalfeiertag des Emirats. Die Verlegung des ersten Katar-Spiels wäre nicht die erste Änderung im Zeitplan, wenn auch eine mit deutlich geringeren Auswirkungen als jene Entscheidung im Jahr 2015. Damals hatte die FIFA auch aufgrund großen öffentlichen Drucks entschieden, das Turnier vom Sommer in den Winter zu verlegen. In Katar herrschen in den traditionellen WM-Monaten Juni und Juli Temperaturen um die 40 Grad.
Die Geschichte der offiziellen Eröffnungsspiele begann erst 1966 – zuvor gab es bei den WM-Endrunden oft zeitgleiche Spiele. Die FIFA hat inzwischen aber die ersten Spiele der Endrunden von 1930 bis 1962 als Eröffnungsspiele anerkannt. Von 1958 bis 1970 eröffnete stets der Gastgeber das Turnier, nach einer Statuten-Änderung hatte von 1974 bis 2002 der Weltmeister die Ehre, letztmals Frankreich bei der WM in Japan und Südkorea. Deutschland eröffnete die Heim-WM 2006 mit dem 4:2 gegen Costa Rica wieder als Gastgeber.
Die WM in Katar ist aus unterschiedlichsten Gründen umstritten. Das Emirat steht wegen Menschenrechtsverletzungen und dem Umgang mit ausländischen Arbeitern stark in der Kritik. «Diese WM findet zu einem falschen Zeitpunkt statt, aus falschen Gründen», hatte Startrainer Jürgen Klopp vom FC Liverpool kürzlich gesagt.