Trainer Tommy Stroot vom VfL Wolfsburg sorgt sich vor dem wichtigen Champions-League-Heimspiel gegen Juventus Turin um die Zuschauer-Entwicklung im deutschen Frauenfußball.
«Das ist eine riesen Herausforderung», sagte der 32-Jährige. Zum Vergleich: Bei der ersten Partie in der vergangenen Woche in Turin (2:2) kamen mehr als 12.000 Zuschauer in das Juventus-Stadion. Beim vierten von sechs Gruppenspielen werden am Donnerstagabend in Wolfsburg (18.45 Uhr/DAZN) nur 1500 Fans erwartet. Die Bundesliga-Konkurrentinnen von Bayern München und 1899 Hoffenheim haben im internationalen Vergleich ebenfalls nur sehr geringe Besucherzahlen.
«Wenn wir schauen, dass 12.000 Zuschauer bei unserem Spiel in Turin waren: Dann macht das etwas mit den Spielerinnen oder auch mit potenziellen neuen Spielerinnen aus dem Ausland, die vor der Frage stehen: Wohin gehe ich?», sagte Stroot. «Da sind nicht nur wir als Vereine, sondern der ganze DFB gefordert, um Marketingstrategien oder Eventfaktoren zu entwickeln. Ein erster Schritt muss mit TV-Übertragungen gemacht werden, um Zuschauer ins Stadion zu locken.»
Das Rückspiel gegen Juventus wird beim Streamingdienst DAZN gezeigt. Die Wolfsburgerinnen haben nach der Hälfte der Vorrunden-Spiele einen Punkt Vorsprung auf den italienischen Meister und zwei Zähler Rückstand auf den Gruppenfavoriten FC Chelsea. Direkt vor den beiden Turin-Spielen gewann der VfL jeweils die Bundesliga-Spitzenspiele gegen Eintracht Frankfurt und Bayern München. «Das ist der Reiz in der Champions League: Es gibt einige Vereine, die sich zwei Wochen auf einen Gegner vorbereiten können, weil sie in der heimischen Liga weniger gefordert sind», sagte Stroot über die Turinerinnen. Den hohen Rhythmus seines eigenen Teams sieht er aber eher als Vorteil.