PSG-Profi Kylian Mbappé kritisiert den vollen Terminkalender im Profifußball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jean Francois Badias/AP/dpa)

Mit Nachdruck und deutlichen Worten haben die internationale Spielergewerkschaft Fifpro und namhafte Fußball-Profis zwei Tage vor dem Champions-League-Finale zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid eine Reduzierung der Belastung gefordert.

«Was zu viel ist, ist zu viel», sagte der französische Stürmerstar Kylian Mbappé in einem Einspieler auf dem Fifpro-Kongress unter dem Motto «Am Limit» in Paris. «Wir spielen gerne», sagte Mbappé, der gerade seinen Vertrag bei Paris Saint-Germain verlängerte: «Aber wenn die Leute qualitativ hochwertigen Fußball sehen wollen, dann müssen wir auch auf die Gesundheit der Spieler achten.»

Der deutsche Fifpro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann präsentierte eine Studie mit einer Befragung von 1055 Profis und 92 Trainern aus verschiedenen Ländern, die auf unterschiedlichem Niveau aktiv sind. Ihn erreichten dabei nicht nur von Mappé solche Klagen, berichtete er. «Die Spieler waren immer darauf ausgerichtet, unbesiegbar zu wirken. Aber mittlerweile kommen viele an einen Punkt, an dem sie sagen: Es reicht», sagte Baer-Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur.

Laut der Studie erklärten 55 Prozent der Spieler, sich schon einmal aufgrund von Überlastung verletzt zu haben. 40 Prozent gaben an, der volle Terminkalender habe ihre geistige Gesundheit beeinträchtigt. Es sei aber nicht Aufgabe der Spieler, ihre Grenzen anzuzeigen, erklärte Baer-Hoffmann: «Sie sollen das nicht sagen müssen.»

Spieler: Belastungsgrenze bei 55 Spielen pro Jahr

Die Gewerkschaft habe auch «keinerlei Interesse daran, dass die Ligen künstlich verkleinert werden. Und die traditionellen internationalen Wettbewerbe sind für die Spieler die Highlight. Aber wir müssen überlegen, wo wir regulativ tätig werden können.» Die Nations-League-Spiele in diesem Juni seien das beste Beispiel für eine Überdrehung des Rades. «Bis zu fünf Spiele in einer Sommerpause eines Jahres, dessen Kalender durch die Winter-WM ohnehin noch enger ist, das geht ein bis zwei Schritte zu weit», sagte Baer-Hoffmann.

Mehr als 80 Prozent der Spieler und Offiziellen sind sich laut der Studie einig, dass die Belastungsgrenze bei 55 Spielen pro Saison liege. Teilweise waren es über 70.

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