In Armenien strebt Bundestrainer Hansi Flick den siebten Sieg im siebten Spiel an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Platzprobleme hatte die Fußball-Nationalmannschaft in ihrem Sonderflieger nach Eriwan nicht.

Nur noch 16 Feldspieler und drei Torhüter hat Hansi Flick nach einer ungewöhnlichen Länderspiel-Woche mit Corona-Wirbel und einigen Blessuren in seinem Aufgebot für den Abschluss in der WM-Qualifikation am heutigen Sonntag (18.00 Uhr/MEZ/RTL) gegen Armenien. Laissez faire ist aber nicht drin.

Der Bundestrainer will seine makellose Bilanz mit dem siebten Sieg im siebten Spiel ausbauen.

Ausgangslage: Bedeutungslos? Diesen Eindruck will Flick vor dem siebten Spiel seiner Bundestrainer-Zeit unbedingt verwischen. Natürlich ist der sportliche Wert der Partie im Republican Stadium von Eriwan total begrenzt. Deutschland löste als erste Mannschaft nach Gastgeber Katar schon im Oktober das WM-Ticket. Der erste Platz in der Gruppe J ist fixiert. Armenien hat keine realistische Chance mehr auf den zweiten Tabellenplatz, der in die Playoffs führt. Flick kann den 6000-Kilometer-Ausflug also als WM-Test nutzen – und muss das auch, angesichts der Personallage.

Personal: Neuer, Süle, Rüdiger, Schlotterbeck, Kimmich, Goretzka, Gnabry, Reus, Wirtz, Musiala, Adeyemi, Draxler. Die Aufstellung? Nein, die Ausfall-Liste seit Montag! Nur noch 16 Feldspieler und drei Torhüter hat Flick in seinem Kader. Marc-André ter Stegen wird für Manuel Neuer im Tor stehen, Thomas Müller dessen Kapitänsbinde übernehmen. Einsatzbereit ist wieder der zuletzt angeschlagene und gesperrte Kai Havertz in der Offensive. Florian Neuhaus und Ilkay Gündogan übernehmen die Schaltzentrale von Joshua Kimmich (Quarantäne) und Goretzka (Kopf-Hals-Prellung). Unklar ist noch, ob Verteidiger Thilo Kehrer (Wade) fit ist.

Gegner: Armenien ist wie ein angeschlagener Boxer. Deshalb warnt Flick auch vor dem Gegner, der um seinen Ruf spielt. Das desaströse 0:5 gegen Nordmazedonien zerstörte am Donnerstag die letzte Hoffnung auf die WM-Playoffs. Dabei stand man nach den drei März-Spielen in der Gruppe J sogar noch vor Deutschland. Es müssten ein Kantersieg gegen Deutschland und Niederlagen von Rumänien in Liechtenstein und Nordmazedonien gegen Island her. Daran glaubt auch der ehemalige Dortmunder Henrich Mchitarjan nicht. Die Bilanz gegen das DFB-Team ist ohnehin ernüchternd. 1:5, 0:4, 1:6, 0:6 hieß es seit 1996 in den bisherigen vier Spielen.

Ausblick: Längst hat Flick das WM-Jahr im Kopf. Die Planungen laufen. In Doha will sich der Bundestrainer gemeinsam mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff nach einem geeigneten Turnier-Hotel umschauen. Schön ruhig soll es sein, und kurze Wege zu den Trainingsplätzen wünscht sich Flick. Im Kopf hat der DFB-Chefcoach auch schon seine liebsten Testgegner für den März. Fixiert wird der Plan aber erst nach der Auslosung (16. Dezember) für die Nations League, in der die DFB-Elf vier Spiele im Juni und zwei im September 2022 als WM-Vorbereitung mit Wettkampf-Charakter absolviert.

Für die sportliche Entwicklung bekommen alle Katar-Kandidaten einen individuellen Trainingsplan für den Club-Alltag bis zum nächsten DFB-Lehrgang im März. «Es liegt in der Verantwortung der Spieler selbst. Wir wollen einen Anstoß geben», sagte Flick.

Von Arne Richter und Jan Mies, dpa
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