Frankreichs einstiger Serienmeister Olympique Lyon ist wegen seiner finanziellen Situation zum Zwangsabstieg aus der ersten französischen Liga verurteilt worden. Sportlich hatte sich Lyon als Sechster für den Europapokal qualifiziert. Nach einer Anhörung am Dienstag bestätigte die französische Fußball-Finanzaufsicht DNCG (Direction Nationale du Contrôle de Gestion) aber die Entscheidung gegen den Verbleib in der Ligue 1.
OL ist im Besitz des Amerikaners John Textor. Über seine Holding Eagle Football hat er auch Anteile an anderen Profi-Clubs. Einen Tag vor dem schweren Rückschlag für Lyon hatte Crystal Palace aus der englischen Premier League allerdings mitgeteilt, dass Robert Wood Johnson aus den USA einen verbindlichen Vertrag zum Kauf der Anteile von Eagle Football an Palace unterschrieben habe.
Schulden Ende 2024 bei rund 500 Millionen Euro
In Frankreich hatte die DNCG den Zwangsabstieg zum Saisonende für Lyon, das von 2002 an siebenmal nacheinander den nationalen Titel geholt hatte, bereits im November vergangenen Jahres auf Bewährung verhängt. Die Schulden hatten sich damals auf rund 500 Millionen Euro belaufen.
Textor konnte die Kontrolleure bei der Anhörung nun auch nicht mehr überzeugen. Gegen die Entscheidung wird Lyon aber Berufung einlegen, wie der Club am Abend in einer Stellungnahme bestätigte. Es sei unverständlich, «wie eine Verwaltungsentscheidung einen so großen französischen Verein absteigen lassen kann». Man habe ausreichendes Kapital und sportlichen Erfolg nachweisen können, schrieb Olympique Lyon.
Bliebe es beim Zwangsabstieg für Lyon, würde Stade Reims davon profitieren. In der Relegation hatte das Team gegen den FC Metz verloren.