Englands Fußballerinnen haben kurz vor ihrer richtungsweisenden EM-Partie gegen die Niederlande keinen besonderen Druck verspürt. «Wir waren ziemlich ruhig, wir wussten, was wir zu tun hatten», sagte Verteidigerin Lucy Bronze nach dem 4:0 (2:0) in Zürich. Fünf Spielerinnen hätten Monopoly gespielt, darunter Kapitänin Leah Williamson und Torschützin Ella Toone. Bei einer Niederlage wäre der Titelverteidiger vorzeitig ausgeschieden. 

Sie selbst habe den ganzen Morgen mit zwei weiteren Teamkolleginnen gepuzzelt, erzählte die 33 Jahre alte Abwehrspielerin des FC Chelsea weiter. Die Zusammenarbeit fruchtete auch am Abend: «Man hat die Energie und den Enthusiasmus gesehen, die Leute haben füreinander gearbeitet», lobte Bronze den Auftritt.

Ihr Auftaktspiel hatte die Elf von Erfolgscoach Sarina Wiegman 1:2 gegen Frankreich verloren und dabei über weite Strecken enttäuscht. Gegen schwache Niederländerinnen gelang am Mittwochabend ein müheloser wie verdienter Erfolg, zu dem unter anderem Georgia Stanway vom FC Bayern ein sehenswertes Tor beisteuerte.

Viertelfinale gegen Deutschland möglich

Mit einem Sieg im abschließenden Gruppenspiel am Sonntag gegen Außenseiter Wales steht England sicher im Viertelfinale. In diesem würde Deutschland oder Schweden warten. 2022 hatte England im Finale von Wembley gegen das DFB-Team triumphiert (2:1 nach Verlängerung). 

Über ein weiteres mögliches K.o.-Duell wollte Bronze nur knapp sprechen. «Deutschland und Schweden haben sich im Turnier bisher sehr gut geschlagen. Wir haben sie beide spielen sehen», sagte sie. 

Der Fokus gelte dem kommenden Nachbarschaftsduell, das auf dem Papier für den Rest der Welt zwar eine klare Sache sei. «Aber es ist eine Rivalität. Ich bin mir sicher, dass Wales den Engländern die Party verderben will», mahnte Bronze.