Der FC Bayern München hat entspannt auf Berichte um den mit einem Mega-Angebot aus Saudi-Arabien gelockten Kingsley Coman reagiert. «Ich beteilige mich jetzt nicht an Spekulationen. Aber wenn es so weit sein sollte, dass ein Spieler kommt, dann setzen wir uns dahin, werden alle Vor- und Nachteile bewerten, auch was es für den FC Bayern bedeutet – und werden dann entsprechend reagieren», sagte Präsident Herbert Hainer bei einer Jubiläumsveranstaltung des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Tegernsee.
Ronaldo gilt als Befürworter
Coman, Siegtorschütze im Champions-League-Endspiel 2020, soll ein lukratives Angebot vom Cristiano-Ronaldo-Club Al-Nassr vorliegen. Ihm winkt demnach ein Gehalt von 20 bis 25 Millionen Euro netto. Das wäre Schätzungen zufolge mehr als das Doppelte seines aktuellen Nettoverdiensts. Ronaldo soll die Verpflichtung des 29 Jahre alten Franzosen befürworten. Vor wenigen Tagen verpflichtete der Verein schon Ronaldos Landsmann João Félix; ebenfalls im Kader steht unter anderem der frühere Liverpool- und Bayern-Profi Sadio Mané.
Zwar hatte Coman bekundet, beim FC Bayern bleiben zu wollen. «Ich habe gesagt, ich will gerne bleiben», sagte der 29-Jährige, der seit zehn Jahren das Bayern-Trikot trägt, bei der Club-WM. Doch das Mega-Gehalt hat ihn offenbar ins Grübeln gebracht. Sein Vertrag in München ist noch bis zum 30. Juni 2027 datiert. Dem FC Bayern würde im Falle eines Coman-Wechsels eine ordentliche Ablöse winken. Angeblich soll ein Ablöseangebot von 30 Millionen Euro vorliegen, den Bayern aber eine Summe von 50 Millionen vorschweben.
Hainer: Setzen uns gegebenenfalls zusammen
«Wenn ein Spieler von uns noch gehen will, dann setzen wir uns natürlich mit ihm zusammen, setzen uns mit der Situation auseinander und dann werden wir sie bewerten und auch entsprechend darauf reagieren», sagte Hainer grundsätzlich.
Nach den Zugängen von Luis Díaz (FC Liverpool), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen) und Tom Bischof (TSG Hoffenheim) schließen die Münchner weitere neue Stars nicht aus. «Prinzipiell kann ich sagen, dass wir mit unserem Kader sehr zufrieden sind. Wir haben alles erreicht, was wir wollten», sagte Hainer. Man habe mit Tah jemanden für die Defensive, mit Bischof für die Zukunft und mit Díaz die Lücke auf dem linken Flügel geschlossen.
Geld für neues Woltemade-Angebot?
«Jetzt sind wir komplett und haben den Luxus, die nächsten drei Wochen zu schauen, was sich so auf dem Transfermarkt tut», sagte Hainer. Nicht geklappt hat bislang der Wechsel des Stuttgarter Neunationalspielers Nick Woltemade. «Ich gehe fest davon aus, dass er bleibt. Es gibt keinerlei Hinweise, dass es anders sein soll», sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß.
Dem VfB Stuttgart soll ein Betrag von mindestens 65 Millionen Euro als Ablöse vorschweben, der FC Bayern hatte Spekulationen zufolge zuletzt inklusive Bonuszahlungen 55 Millionen Euro geboten. Woltemade, der gerne den nächsten Schritt machen würde, hat in Stuttgart einen Vertrag bis 2028.