Bis kurz vor dem großen Finale ist die mit 24 Karat Gold beschichtete Siegertrophäe für den ersten Fußball-Club-Weltmeister im neuen Mega-Format noch für jedermann im Herzen von New York ausgestellt. Aber natürlich nicht irgendwo in Manhattan, sondern im Trump Tower. Es ist quasi das finale Zeichen der engen Verbindung zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino (55) und US-Präsident Donald Trump (79). 

Im Eingangsbereich des Hochhauses an der 5th Avenue bilden sich keine Besucherschlangen. Aber es gibt Urlaubergruppen und Fußballfans, die sich für ein Selfie vor der mehr als 20 Kilogramm schweren Trophäe aufstellen. Diese wurde vom New Yorker Luxusjuwelier «Tiffany» entworfen. Das berühmteste Geschäft der Marke befindet sich direkt neben dem Trump Tower.

PSG einen Schritt von Geschichte entfernt

Und Donald Trump wird am Sonntag (21.00 Uhr/Sat.1 und DAZN) der prominenteste Zuschauer im nahen und fast 80.000 Menschen fassenden MetLife Stadium sein, wenn Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain seinen Supersommer gegen den FC Chelsea wie allseits erwartet mit dem Gewinn der ersten Vereins-WM in der XXL-Ausführung krönen kann. 

«Wir sind im Finale. Und das bedeutet uns viel. Wir sind einen Schritt davon entfernt, etwas Geschichtsträchtiges zu schaffen für Paris», sagte Luis Enrique. Der Trainer ist der Baumeister eines neuen, mitreißenden PSG-Ensembles. Einer Mannschaft, die lustvoll und als Einheit auf dem Fußballplatz harmoniert. 

Trump: «Ich werde zum Spiel kommen»

PSG hat auf den letzten zwei Etappen seines Weges in den USA erst den FC Bayern mit 2:0 niedergerungen und danach im Halbfinale Real Madrid beim 4:0 überrollt. Und Enrique will weiter «Silberware gewinnen», sprich Trophäen. Obwohl es noch ein weiteres Gut gibt, das den Spanier extrem antreibt. «Wir wollen den Fans mit unserem Fußball eine gute Show bieten», sagte er.

Teil der Final-Show wird auch der mächtigste Mann der Welt sein. «Ich werde zum Spiel hingehen», hatte Trump in dieser Woche angekündigt. Es ist sein nächster Besuch eines großen Sportereignisses. Anfang des Jahres war er – als erster US-Präsident überhaupt – beim Super Bowl in New Orleans. Die Philadelphia Eagles gewannen den Football-Titel gegen die Kansas City Chiefs. 

Trumps Erscheinen verleiht Infantinos neuem Lieblingsprojekt, der auf 32 Teilnehmer und 63 Spiele aufgeblasenen WM, bei der ein Preisgeld von einer Milliarde US-Dollar ausgeschüttet wird, das vom FIFA-Boss erhoffte Upgrade. 

Robbie Williams und drei weitere Stars

Der britische Popstar Robbie Williams, Fußballfan und Musikbotschafter der FIFA, wird vor dem Anpfiff die WM-Hymne «Desire» (Wunsch) singen. Schon beim Eröffnungsspiel am 14. Juni in Miami trat der 51-Jährige auf. 

Wie bei allen großen Sportevents in den USA, gibt es auch eine pompöse Halbzeit-Show mit drei Musik-Stars. Der Latin-Pop-Sänger J Balvin, die Rapperin Doja Cat und die Afropop-Interpretin Tems treten auf, wie vorab bekannt wurde. Für Infantino ist das «ein historischer Moment».

Der FIFA-Chef umgarnt den US-Präsidenten, wo er nur kann. Die engen Bande, die er knüpft, sollen dem Weltverband dienlich für die erste Weltmeisterschaft mit 48 Nationalteams sein, die in einem Jahr in Kanada, Mexiko und hauptsächlich in den USA stattfinden wird. Auch dann findet das Endspiel am 19. Juli 2026 im Stadion der New York Giants und New York Jets in New Jersey statt.

Trumps Reisebeschränkungen für gewisse Länder stellen ein gravierendes Problem dar für die «richtige» WM mit viel mehr internationalen Fans. Da gilt es, Deals zu ermöglichen mit dem oft unberechenbaren Dealmaker Trump.

Die Deals der Präsidenten

«Wir haben Fans aus der ganzen Welt, sprich 168 Ländern hierher gebracht», sagte Infantino. 2,5 Millionen Zuschauer kamen bei der Club-WM in die Stadien. US-Vizepräsident JD Vance war bei der Partie von Borussia Dortmund gegen Ulsan HD in Cincinnati. In der Gruppenphase verloren sich bisweilen aber auch mal nur ein paar Besucher auf den Tribünen. Hitze, frühe Anstoßzeiten vor Ort für die TV-Primetime in Europa, dazu unattraktive Teams und anfangs auch völlig überteuerte Tickets sorgten für einen schleppenden Turnierstart.

Die engen Bande zwischen Infantino und Trump zeigen sich schließlich auch darin, dass nicht nur die WM-Trophäe im Trump Tower präsentiert wurde. Die FIFA hat dort jetzt auch ein Büro. «Die FIFA ist eine globale Organisation. Und um global zu sein, musst du auch lokal sein. Du musst überall sein. Und wir müssen darum in New York präsent sein», erklärte Infantino. Präsent als Mieter bei Trump.