Leitete mit seinem Tor die Aufholjagd der DFB-Elf ein: Ilkay Gündogan (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jessica Hill/AP/dpa)

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ihrem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann zu dessen Länderspiel-Premiere einen Sieg beschert. Die DFB-Auswahl gewann ihr Testspiel in Hatford gegen Gastgeber USA mit 3:1 (1:1). Die Spieler in der Einzelkritik:

ter Stegen: Sein US-Fiasko von 2013 wiederholte sich nicht. Packte sicher zu, wenn es darauf ankam. Machtlos und sichtlich frustriert beim schönen Schlenzer von Pulisic.

Tah: Er ist als Außenverteidiger nur eine Aushilfe. Ließ Pulisic beim Gegentor ohne Gegenwehr ziehen. Die Position bleibt für Nagelsmann eine Baustelle.

Hummels: Ein ordentliches 60-Minuten-Comeback. Gab Nagelsmanns Anweisungen 1:1 auf dem Platz weiter. In der Luft eine Bank. Rustikal gegen Dest (43.) und mit Gelb bestraft.

Rüdiger: Organisierte die Abwehr souverän. Ließ sich gegen Balogun auf keine Spielchen ein. Tauchte einmal gefährlich vorne auf, sein Schuss aus dem Abseits flog kurios über das Tor.

Gosens: Das war keine gute EM-Bewerbung. Zu langsam gegen Weah und lange ohne den nötigen Druck nach vorne. Steigerte sich immerhin merklich und bediente Füllkrug zum Tor.

Groß: Ein souveräner Auftritt als Kimmich-Ersatz. Demonstrierte seine starke Form und Spielintelligenz wie in der Premier League. Pech beim Pfostenschuss (11.)

Gündogan: Erzielte nicht nur das Premierentor (39.) unter Nagelsmann. Der Kapitän ging als Vorbild voran. Eroberte viele Bälle und setzte seine Kollegen klug in Szene.

Musiala: Startete mit einigen Ballverlusten. Steigerte sich deutlich im Spielverlauf. Beim zweiten Länderspieltor war beim Doppelpass mit Füllkrug ein bisschen Glück dabei.

Wirtz: Brachte den Schwung aus Leverkusen mit und war mit seiner feinen Technik eine stete Gefahr für die US-Defensive. Es fehlt noch der Zug zum Tor.

Sané: Top-Form bestätigt. Ging immer wieder mit hohem Tempo ins Dribbling. Erzwang so im doppelten Doppelpass mit Gündogan den Ausgleich. Nur ein eigener Treffer fehlte.

Füllkrug: Erst mehrfach ohne Abschluss-Glück, dann eiskalt. Überwand Turner im US-Tor im dritten Versuch zum Führungstreffer – schon sein achtes Tor im DFB-Trikot im zehnten Spiel.

Havertz: Die Zahn-Operation ist überwunden. Wurde in der zweiten Halbzeit von Nagelsmann auf den rechten Flügel geschickt. Muss für einen Stammplatz mehr tun.

Süle: Ersetzte Hummels im Dortmunder Job-Sharing nach 60 Minuten. Hatte mit der nun müden US-Offensive keine Probleme. Zeigte einen Hackentrick und einen Volleyschuss.

Goretzka: Bekam vom Münchner Ex-Coach für das letzte Spieldrittel eine Bewährungschance. Lief viel, ist aber in der Hierarchie derzeit hintendran.

Brandt: Der BVB-Offensivmann konnte als Joker keine entscheidenden Impulse setzen. Bleibt ein Ergänzungsspieler.

Müller: Plötzlich in der Joker-Rolle. Musste 80 Minuten auf den Einsatz warten. Dann gleich präsent, aber ohne Abschluss.

Führich: Der erste Debütant unter Nagelsmann wurde für seine guten Trainingsleistungen belohnt. Ging gleich ins 1 gegen 1. Der Stuttgarter hat eine Perspektive im DFB-Trikot.

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