Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg ist offenbar an einer Verpflichtung des Sport-Geschäftsführers Andreas Schicker vom Ligarivalen 1899 Hoffenheim interessiert. Wie zuerst der «Kicker», die «Wolfsburger Allgemeine Zeitung» und mittlerweile auch andere Medien berichten, haben erste Gespräche zwischen dem Volkswagen-Club und dem 39-jährigen Österreicher bereits stattgefunden.

Hintergrund dieses möglichen Bundesliga-Wechsels ist, dass an beiden Standorten aktuell große Unruhe herrscht. Die Wolfsburger haben sich in den vergangenen Tagen von Trainer Paul Simonis und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz getrennt. Auch Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen steht massiv in der Kritik und muss nach der sportlichen Fehlentwicklung der vergangenen Monate um seinen Job bangen.

Neben Schicker wird beim VfL auch der Stuttgarter Sportvorstand Fabian Wohlgemuth gehandelt. Der 46-jährige Berliner leitete von 2012 bis 2018 das Nachwuchsleistungszentrum der Wolfsburger.

Auch RB Salzburg will Schicker

Schickers Vertrag in Hoffenheim läuft noch bis 2029. Der Österreicher leistet dort erfolgreiche Arbeit, steht bei der TSG aber mitten in einem Zerreißkampf.

Zuletzt mussten beim Tabellensechsten der Bundesliga zwei Mit-Geschäftsführer gehen. Sie hatten sich gegen die Einflussnahme von Spielerberater Roger Wittmann gewehrt, der ein Intimus des immer noch mächtigen Mäzens Dietmar Hopp ist. Zudem trat vergangene Woche noch Präsident Jörg Albrecht aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Schicker ist deshalb neben Marketing-Experte Tim Jost der aktuell einzige verbliebene Geschäftsführer. Er ist auch bei RB Salzburg im Gespräch, wo ein Nachfolger von Rouven Schröder (zu Borussia Mönchengladbach) gesucht wird und wo er einen exzellenten Ruf hat: Der Sportchef Schicker und der Trainer Christian Ilzer führten den Salzburger Rivalen Sturm Graz vor ihrem Wechsel nach Hoffenheim zum Gewinn der österreichischen Meisterschaft.