Für UEFA-Direktorin Nadine Keßler zählen die Schweizer Fußballerinnen schon vor dem Viertelfinale gegen Topfavorit Spanien zu den großen Überraschungen der Europameisterschaft. «Natürlich war das eine schöne Geschichte für die Schweiz, die ganze Gruppenphase, ein Land hinter sich zu bringen und dann die Sensation zu schaffen, ins Viertelfinale zu kommen. Ich glaube, das packt jeden», sagte die international einflussreichste deutsche Fußball-Funktionärin der Deutschen Presse-Agentur vor dem K.o.-Duell in Bern am Freitag (21.00 Uhr/ARD und DAZN).

Die Turnier-Gastgeberinnen hatten sich durch ein Tor in der Nachspielzeit im letzten Gruppenspiel gegen Finnland (1:1) erstmals für ein EM-Viertelfinale qualifiziert. «Jetzt trifft man da auf den Goliath des Frauenfußballs. Die Schweiz hat nichts zu verlieren und ich bin gespannt, was sie da dagegen wirft, wie sie sich einstellt auf Spanien. Aber natürlich sind sie ganz klar Außenseiter», sagte die 37 Jahre alte Keßler.

Toptalente López und Schertenleib im Fokus

Besonders auf den Auftritt der 18-jährigen Spanierin Vicky López und der gleichaltrigen Schweizerin Sydney Schertenleib freut sich Keßler: «Die zwei sind wirklich sehr große Talente, mit wirklich einer technischen Finesse, mit Kreativität, mit wirklich etwas Besonderem», sagte die Weltfußballerin von 2014 über die beiden beim Offensivkräfte des FC Barcelona.

Beide würden schon in jungen Jahren zu jenen gehören, «die, glaube ich, den europäischen Fußball in den nächsten Jahren auch prägen werden», meinte die dreimalige Champions-League-Siegerin und Europameisterin von 2013. Bei der EM kamen sowohl López (ein Tor, eine Vorlage) als auch Schertenleib (eine Vorlage) auf drei Einsätze.

«Man sieht halt auch, wenn diese Talente schon auf höchstem Clubniveau spielen, wie viel Schritte sie dann vielleicht auch weiter sind im Vergleich zu anderen», führte Keßler aus.